Ich war einer der Sorte Mensch, der nach der Schule keine Ahnung hatte, was er wollte. Ich hatte keine Karriereleitern geplant und auch keine Lust mich mit etwas zu beschäftigen auf das ich – ehrlich gesagt – kein Bock hatte. Ich war neugierig, wollte reisen, frei
sein und mich und mein Leben verstehen.
Als Flugbegleiterin konnte ich all das: Jeden Morgen zog ich meine Uniform an und legte mein Make-up auf. Ich durfte die Welt sehen und hatte viel Zeit in der ich mich selbst und das Leben kennenlernen
konnte. Ich war danach bestrebt immer in Bewegung zu sein und mich von der besten Seite zu zeigen – ich passte in das gesellschaftliche System. Für den Moment war es perfekt.
Eigentlich nicht nur für den Moment! Denn durch den Job verstand ich, dass in mir ein weitaus größerer Drang war:
Der Drang nach Ehrlichkeit
und Offenheit für individuelle Herzensangelegenheiten.
Als Designerin geht es mir nicht darum geile, laute, bunte, extravagante Kostüme für Marken und Produkte zu erschaffen. Es geht mir nicht darum, was die Marke und das Produkt darstellen will, sondern darum was es ist.
Für mich bedeutet designen nicht etwas zu gestalten was allen gefällt, schön ist oder ins Muster passt. Design sollte ein visueller Ausdruck der Realität sein.
Ich möchte Inhalte verstehen
und durch mein Design ihre ehrliche, authentische, nackte Haut zeigen. Kein Uniform, kein Make-up – authentischer Realtalk!